Mittwoch, 20. Februar 2008

Ist die grüne Revolution ein Ausweg aus der Ernährungskrise?

Auf Grund der zunehmenden Bevölkerung entstand in Indien in den 60er Jahren eine Ernährungskrise. Die Menschen brauchten mehr Platz zum Wohnen, was dazu führet, dass die Städte größer wurden, doch gleichzeitig brauchten die Menschen auch mehr Nahrung. Die Landwirtschaft aber, war von der Infrastruktur und den Großstädten immer weiter zurückgedrängt worden und konnte so nicht genügend Nahrung produzieren, um alle Menschen zu versorgen. Als Ausweg aus dieser Krise entwarf die Regierung ein Konzept: „Die grüne Revolution.“ Dieses Projekt wurde Mitte der 60er Jahre umgesetzt.

Um den Ertrag zu steigern, wurden neue, extrem leistungsfähige Getreidesorten (auch Hybridsorten genannt) an die Bauern verteilt. Dieses neue Getreide konnte den Ertrag im besten Fall verdreifachen. Allerdings reagierte es auch sehr viel empfindlicher als anderes Getreide auf Schädlinge und benötigte eine gleichmäßige Wasserversorgung. Zudem konnte man es oft nur ein Jahr benutzen und brauchte im nächsten Jahr wieder neues wieder ein neues Saatgut. Es war nicht möglich, einen Teil des Ertrags aus dem letzten Jahr als Saat zu verwenden. Desweiteren gab die Regierung den Bauern günstige Kredite, mit denen es ihnen ermöglicht wurde, sich effektive und moderne Landmaschinen zuzulegen. Durch all dies wurde Indien aus der Ernährungskrise befreit und konnte sogar wieder Nahrung exportieren. Doch mit der Lösung des einen Problems entstand zugleich ein neues:


Damit sich die teuren Bewässerungssysteme lohnten, wurden nur Bauern mit mehr als einem Hektar Land und gutem Boden gefördert. Die kleinen Bauern wurden von der immer stärker werdenden Konkurrenz in den Bankrot getrieben und nicht wenige mussten ihr Land verkaufen und verarmten zuletzt.

Nun stellen sich die Fragen: War es das wert? Und hätte man nicht eine andere Lösung für das Problem finden müssen? Natürlich sind dies zwei sehr komplexe Fragen, die sachlich nicht zu beantworten sind. Es ist lediglich möglich, persönliche Meinungen aufzustellen.

Meiner Ansicht nach hätte die Regierung dies vorhersehen und verhindern müssen, allerdings kann ich mir keine perfekte Lösung, bei der niemand zu Schaden kommt, vorstellen. Vermutlich gab es nie einen wirklichen Ausweg aus der Ernährungskrise. Das Beheben jedes Problems ist die Ursache für ein neues Problem. Die Ernährungskrise entstand durch die Überbevölkerung, die durch die Lösung des Problems von Krankheit und Kindersterben, die in medizinischer Versorgung bestand, hervorgerufen wurde. Diese Probleme aber nicht anzugehen, wäre grausam. Man sollte helfen wo man helfen kann und handeln, wo das eigene Handeln den Mitmenschen und damit einem selbst hilft.

Montag, 18. Februar 2008

Was geschieht mit meiner Kirchensteuer?

Zuerst muss man sagen, dass die Kirchensteuer keine Steuer im eigentlichen Sinne ist, sondern der Mitgliedsbeitrag einer Glaubens- gemeinschaft, die vom Staat eingezogen wird. Das ist weltweit ein ziemlich einmaliger Vorgang. Nur eine wenige Staaten kennen diese Regelung. Auch betrifft es nur Staaten mit überwiegend christlicher Prägung, da die Kirchensteuer in der Tradition mittelalterlichen Kirchenzehnt steht. Für den Einzug der Kirchensteuer in Deutschland erhalten die zuständigen Bundesländer einen kleinen Teil als Aufwandsentschädigung ein.

Es ist ein Fehler zu glauben, die Kirchensteuer käme zu großen Teilen karitativen Zwecken zugute. Bei den großen christlichen Kirchen werden gerade einmal 10 Prozent dafür verwendet.

Bei der katholischen Kirchen fießen 70 Prozent in den Kirchenapparat, bei der evangelischen bis zu 80 Prozent. Beide Kirchen geben etwa gleich viel für Kirchenbauten aus, wobei wiederum nur ein kleiner Teil in die Erhaltung der denkmalgeschützen Bauwerke fließt. Neben den Kirchensteuer erhalten die religiösen Institutionen von der öffentlichen Hand zusätzlich noch Subventionen in Milliardenhöhe.

Gerundet ergibt sich in etwa folgende Verteilung:

  • Katholische Kirche:
    • Personalkosten: etwa 60 %
    • Sachkosten, Verwaltung: etwa 10 %
    • Kirchenbauten: etwa 10 %
    • Schule und Bildung: etwa 10 %
    • Soziales und Karitatives: etwa 10 %

  • Evangelische Kirche:
    • Personalkosten: etwa 70 %
    • Sachkosten, Verwaltung: etwa 10 %
    • Kirchenbauten: etwa 10 %
    • Schule, Bildung, Soziales und Karitatives: etwa 10 %